Gasheizung

Gasheizungen sind hauptsächlich in dicht besiedelten Gebieten verbreitet. Gasheizungen haben Vorteile, eine moderne Technik, sind sehr effizient und preiswert. Zudem lassen sie sich hervorragend mit erneuerbaren Energien kombinieren und können auch in Altbauten sehr gut bei Modernisierung und Sanierung eingebaut werden, sofern die Gasversorgung gewährleistet ist.

Moderne Technik mit wenig Platzbedarf

Stand der Technik bei modernen Gasheizungen sind Brennwert-Gasheizungen. Sie lösen die noch vorhandenen Niedertemperaturkessel ab. Gegenüber Niedertemperatur-Gasheizungen spart man mit Brennwertheizungen sehr viel Energie ein. Brennwert-Gasheizungen nutzen nicht nur den Heizwert von Erdgas, Flüssiggas oder Biogas. Über einen zusätzlichen Wärmetauscher wird, vereinfacht gesagt, auch die Wärme im Abgas genutzt. Die Effizienz von Brennwert-Gasheizungen ist deshalb besonders hoch und es werden Normnutzungsgrade von weit über 100 % erzielt. Das ist möglich, weil sich die Normnutzungsgrade nicht auf den Brennwert, sondern auf den (niedrigeren) Heizwert beziehen.

Das große Plus: Brennwert-Gasheizungen nehmen nicht mehr Platz weg als eine andere Gasheizung. Gasheizungen sind sowohl als Standgeräte als auch Geräte, die an der Wand hängen, verfügbar. Besonders kompakte Geräte kommen mit kleinen separaten Warmwasserspeicher aus und passen auch in kleine Nischen und sind so als Gasetagenheizung beliebt.

Funktionsweise

Eine Gasheizung unterscheidet sich zunächst nicht groß von anderen Heizkesseln, lediglich der Brennstoff ist ein anderer. Gasheizungen können entweder mit Erdgas oder Flüssiggas betrieben werden.

Komponenten einer Gasheizungsanlage

Die Gasheizungsanlage besteht aus den folgenden Bausteinen:

  • Gas-Brenner (der eigentliche Wärmeerzeuger) – in verschiedenen Bauformen
  • Wärmetauscher – hier wird die Verbrennungs- und Abgaswärme an das Heizwasser abgegeben
  • Steuerung – Raumtemperatur- oder witterungsgeführt
  • Umwälzpumpe – zur Verteilung des Heizungswassers im System. Hier werden nur noch Hocheffizienzpumpen (Energie A) eingesetzt, die nur sehr wenig Energie verbrauchen.
  • Membran-Druckausdehnungsgefäß – notwendig, weil sich das Wasser bei Erwärmung ausdehnt, das Druckausdehnungsgefäß kompensiert diese Volumen-Schwankung
  • Abgasleitung – bei einer Brennwertkessel reciht einen Kuststoffleitung mit geringem Durchmesser
  • Heizungsrohre aus Stahl in geschweisster, geschraubter oder mit Pressfittingen ausgeführt.
  • Heizkörpern (Radiatoren, Flächenheizung, Fußbodenheizung)

Außerdem kann ein separater Warmwasserspeicher an die Gasheizung angeschlossen werden. Brenner mit Wärmetauscher und Regelung sowie Umwälzpumpe werden unter dem Begriff „Heizkessel“ zusammengefasst, obwohl eine moderne Heizung nichts mehr mit den früher mit Kohle oder Holz betriebenen Heizkesseln zu tun hat.

Vorteile

  • Zuverlässige, ausgereifte Technik – Wer sich für eine Gasheizung entscheidet, der entscheidet sich für eine Heizung, die seit Jahren eingesetzt wird und besonders betriebssicher ist. 
  • Hohe Energieausbeute – Moderne Gasheizungen nutzen die Brennwerttechnik. Brennwertthermen zeichnen sich aus durch eine besonders hohe Ausnutzung des im Brennstoff vorhandenen Energiegehalts (des Brennwertes).
  • Sehr gute Wirkungsgrade – Gasheizungen mit Brennwerttechnik erreichen extrem hohe Wirkungsgrade, die bei der gültigen Berechnungsmethode, die auf dem Heizwert basiert, sogar über 100 % liegen. Tatsache ist, dass durch die Brennwerttechnik auch die in den Abgasen vorhandene Wärme noch zum Heizen genutzt wird.
  • Umweltfreundliche Verbrennung – Erdgas verbrennt ausgesprochen umweltfreundlich. Es entstehen, gerade im Vergleich zu Ölheizungen, erheblich weniger Schadstoffe. Die Kohlendioxidemissionen pro Kilowattstunde liegen deutlich unter den Werten von Ölheizungen. 
  • Problemlose Versorgung – Ein großes Plus bei der Gasheizung ist die Erdgasleitung, die direkt ins Haus führt. So entfallen teure Transporte mit Tankwagen. Außerdem wird die Gefahr von Ölkatastrophen durch Tanker-Unfälle vermieden. Zudem reichen die Erdgasvorräte noch für sehr lange Zeit.
  • Freie Platzwahl – Gasheizungen können nahezu überall im Haus aufgestellt werden. Es gibt keine Vorschriften über einen speziellen Heizungsraum, vielmehr können Gasthermen sogar auf dem Dachboden oder in Nischen und in Schränken aufgestellt oder aufgehängt werden.
  • Geringer Platzbedarf – Gasheizungen sind besonders klein und leicht. Es gibt sie als Kombinationsgeräte mit integriertem Warmwasserspeicher, dann lassen sie sich platzsparend in einem Besenschrank unterbringen. Gasthermen sind noch kleiner.
  • Gasheizungen mit Brennwerttechnik kommen mit einer Abgasleitung aus Kunststoff aus, die nur einen kleinen Durchmesser aufweisen muss. 
  • Kein Tank notwendig – Der Brennstoff für die Gasheizung muss nicht bevorratet werden, das übernimmt der Energieversorger. Damit können Kellerräume für andere Zwecke genutzt werden.
  • Warmwasserbereitung inklusive – Gasheizungen mit Brennwerttechnik eignen sich hervorragend auch zur Warmwasserbereitung. Es benötigt lediglich einen kleinen Warmwasserspeicher, der immer frisches Brauchwasser erzeugt. Dadurch ist einen Legionellen Bildung stark reduziert.
  • Versorgungssicherheit – Die Energieversorger haben langjährige Verträge mit den Gasexporteuren abgeschlossen.
  • Günstige Anschaffungskosten – Gasheizungen, auch modernste Geräte mit Brennwerttechnik, sind günstig in der Anschaffung.
  • Kombinationsmöglichkeit mit erneuerbaren Energien – Gasheizungen lassen sich ganz hervorragend mit Anlagen zur Nutzung von Solarthermie koppeln. Auch mit Wärmepumpen können Gasheizungen kombiniert werden. Das sorgt für Einsparungen beim Gasverbrauch und erschließt gleichzeitig Fördermöglichkeiten für den Ausbau regenerativer Energien.

Nachteile

  • Gasanschluss notwendig – Wer eine Gasheizung mit Erdgas betreiben will, der braucht den Gasanschluss im Haus. Die Verlegung ist teuer. Allerdings sind heute sehr viele Haushalte bereits an das Erdgasnetz angeschlossen.
  • Gaspreisentwicklung ungewiss – Die Preise für Erdgas und Flüssiggas sind an die Entwicklung der Ölpreise gekoppelt. Das hat in den letzten Jahren zu einer günstigen Entwicklung mit stagnierenden bis fallende Preisen geführt. 
  • Gas ist ein fossiler Brennstoff – Erdgas ist ebenso wie Erdöl ein fossiler Brennstoff mit allen damit verbundenen Nachteilen. 
  • Abhängigkeit vom Ausland. Wer sich für eine Gasheizung entscheidet, ist also abhängig von Lieferungen aus Norwegen, Großbritannien, den Niederlanden oder Russland usw.